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Donnerstag, 6. Januar 2011

Israelisches Gas - Fluch oder Segen ?

Schlagzeile von gestern:
Riesiges Erdgas-Vorkommen
Im Mittelmeer schlummert eine Goldgrube


Im Mittelmeer wurde ein gewaltiges Erdgas-Vorkommen entdeckt. Es soll einen Marktwert von knapp 100 Milliarden Dollar haben. Kein Wunder also, dass Israel bereits von Exporten träumt. Mit Steuererhöhungen wird ebenfalls geliebäugelt. Doch auch der Libanon hat ein Auge auf den Meeresgrund geworfen.

Soweit die veraltete Meldung der ARD.
Der Fund ist allerdings nicht ganz taufrisch. Er ist vom Ende letztem Jahres.
Das "Wall Street Journal" berichtete bereits am 30.12 2010, das der Erdgasfund
vor der israelischen Küste im Mittelmeer für neue Spannungen sorgt.
Das Erdgas wird die geopolitische Balance im Nahen Osten verändern.
Laut "Wall Street Journal", haben das entdeckte Erdgasfeld "Leviathan"
und zwei kleinere Ölfelder in seiner Umgebung,
Israel, "den Kopf verdreht".
Wenn man bedenkt das Israel das keinen anderen Zustand kannte,
als die absolute Rohstoffabhängigkeit, ist das nicht weiter erstaunlich.
Derzeit, wird 71% des israelischen Strom, durch importierte russische Kohle erzeugt.

Der Fund zeigte eine enorme Wirkung:
Ende 2010 sind die Aktienkurse der israelischen Energiekonzerne
an der israelischen Börse um 1700 Prozentpunkte gestiegen und machten in den letzten Monaten rund ein Viertel des gesamten Umsatzes auf dem Parkett aus.

Unmittelbar nachdem das israelisch-amerikanische Konsortium
von den Funden berichtet hatte, kam es zu ersten politischen Spannungen,
Der Libanon meldete ebenfalls Interesse auf Teile der Felder an,
welche sich in internationalen Gewässern befinden.
Das Feld "Leviathan" liegt etwa 130 Km vor dem Ort Leviathan, an der Küste Israels,
dem Libanon und Ägypten.
Die Türkei zitiert plötzlich den israelisch-zypriotischen Grenzziehungsvertrag im Mittelmeer,
und auch Ägypten meldet Wirtschaftsinteressen an.

Auch zwischen Israelis und den USA gibt es Spannungen.
Die israelische Regierung hat die Absicht geäussert,
die im Land tätigen ausländischen Förderkonzerne stärker zu besteuern,
also hauptsächlich die Amerikanischen.
Auf Grund der Dringlichkeit der Gewinnung von Energieunabhängigkeit,
hatte Israel bereits seit 1952, diverse Lockerungen für einige der weltbesten Energieunternehmen eingeführt,
darunter niedrige Lizenzgebühren und Unternehmenssteuern auf die Exploration.
Im Sommer 2010 begann die israelische Regierung über die Änderung des Gesetze,
die zur Stärkung der Wirtschaft gedacht waren, zu dabattieren.

Israels Finanzminister Yuval Steinitz will die Änderung der Bedingungen,
nicht nur für die Zukunft, sondern auch rückwirkend auf diese zuvor erteilten Genehmigungen.
Diese würde alle Steuererleichterungen für Unternehmen und Energie abschaffen und für eine steile Steuererhöhungen von 20% bis 60% auf unerwartete Gewinne, mit sich bringen.

"The Wall Street Journal" meldete, das Bill Clinton bei seinem letzten Treffen in New York
mit dem israelischen Premier seinen Unmut verkündete:
"Sie können nicht so einfach die Steuern für die amerikanische Gesellschaft erhöhen,
die Zeit und Ressoursen für die Erkundung der Erdöl- und Erdgasfelder in Israel investiert hat."
Die amerikanischen Konsortiummitglieder haben mit dem Ausstieg aus dem Projekt gedroht,
sollte die israelische Regierung,
gegen die bestehenden Verträge verstossen und rückwirkend oder zukünftig die Steuern erhöhen.

Die letzte Probebohrung am Feld "Leviathan" hat ergeben, dass es ca. 450. Milliarden m³ Erdgas umfasst.
Die Menge des Tiefseegases reicht vermutlich als Reserve
für die Energieversorgung Israels für die nächsten 100 Jahre.
Der Abschnitt Leviathan-I befindet sich 1645 m unter dem Meeresboden und in 130 km Entfernung von der israelischen Küste. Dem US-Förderkonzern " Noble Energy" gehören 39,66 % der Aktien des Projekts, den israelischen Gesellschaften "Delek Energy" und "Avner Oil" jeweils 22,67 %, die restlichen 15% gehören dem Konzern "Ratio Oil".

Bisher haben die größeren Ölkonzerne auf die Suche nach Erdöl und Erdgas
in dem Bereich des Mittelmeeres und Israels verzichtet,
da politische Spannungen mit den arabischen Partnern befürchtet wurden.

Eine relativ kleine Firma, "Noble Energy", übernahm trotz der bekannten Befürchtungen die Exploration und wurde vor der Küste von Israels, gegenüber Leviathan fündig..
Die kleine israelische Energiefirma "Delek Group" suchte bislang alleine nach fossilen Brennstoffen.
Ihnen gelang es aber die in Houston ansässige "Noble Energy" für sich zu gewinnen.

Der Fund mag für Israel zwar ein Segen sein, doch läuft Israel nun die Gefahr,
selbst den Fund in einen Fluch zu ändern.
Wenn Israel sich nun als "ÖlundGasimperium" ansieht,
nur weil es etwas an internationaler Abhängigkeit verloren hat,
wird es sich für das Land sehr "diskriminierend" anfühlen,
wen ihnen, von internationalen Ölkonsortien, die den Handel in Dollar vorschreiben,
der Umgang mit "ihrem" Schatz und der Kult den sie schon jetzt darum betreiben,
diktiert wird.
So wie der Ölkapitalismus die ganze Welt in der Zange hat, wird auch Israel
keine Ausnahme bekommen.
Die USA ist der größte "Ausrüster" Israels.
Israel aber beisst, auf Grund des Fundes, seinem Haupgönner schon in die Finger...
Mit Öl und Gas unter dem Hintern rückt man eher an die Gefahr von Kriegen
und dem Verlust von "Freunden" heran.
Der "Nahe Osten" ist noch heisser  geworden.
Zum Pulverfass kommt auch noch Gas und Öl.
Bei der Instabilität der Gegend seit 1948,
ist es ist nur eine Frage der Zeit bis beides zündet.
Für die USA, hört bei Öl die Freundschaft auf.

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